Weiblicher Orgasmus

Ist der weibliche Orgasmus schwieriger als der männliche?
Der Mythos
Lange Zeit herrschte die Vorstellung vor, dass Frauen „schwerer“ zum Orgasmus kommen als Männer.
Dies führte zu dem falschen Eindruck, dass weibliche Lust etwas Seltenes, Kompliziertes oder sogar „Zweitrangiges“ im Vergleich zu sexuellen Beziehungen sei.
Der Ursprung dieses Mythos
Diese Denkweise beruht auf einer Mischung von Faktoren:
Penetrationszentrierte Sichtweise: Die traditionelle Sexualerziehung hat Sex immer als eine „Penis + Vagina“-Angelegenheit betont und dabei die Tatsache ignoriert, dass die meisten Frauen eine direkte oder indirekte Stimulation der Klitoris benötigen , um zum Orgasmus zu kommen.
Die weibliche Lust zum Schweigen bringen: Jahrhundertelang wurde die Sexualität der Frau unterdrückt und nur als reproduktiv betrachtet, was viele Menschen davon abhielt, etwas über ihren eigenen Körper zu erfahren.
Mangelnder Dialog: Viele Paare sprechen nicht offen über ihre Vorlieben, Fantasien und Bedürfnisse, was es schwierig macht, in intimen Momenten eine Verbindung aufzubauen.
Die Wahrheit
Der weibliche Orgasmus ist nicht schwieriger , er verläuft nur anders.
Während viele Männer vor allem durch die Stimulation des Penis zum Höhepunkt kommen, haben Frauen vielfältige Möglichkeiten der Lust: Klitoris, Vagina, G-Punkt, Brüste, psychische Stimulation.
Ohne Informationen und Kommunikation bleiben diese Formen der Lust weitgehend unerforscht.
Studien zeigen, dass die Orgasmusrate von Frauen bei Selbsterkenntnis, Respekt und geeigneten Techniken der von Männern nahekommt (oder sie sogar übertrifft).
Praxistipp
Für sie gilt: Erforschen Sie Ihren eigenen Körper, Masturbation ist ein wesentliches Mittel zur Selbsterkenntnis.
Für sie (oder ihre Partner): Investieren Sie in Vorspiel, klitorale Aufmerksamkeit und offene Kommunikation.
Zu fragen, was Ihnen Freude bereitet, kann viel aufregender sein als zu raten.
Für Paare: Denken Sie daran, dass es beim Sex keine Einheitsformel gibt.
Wichtig sind Verbundenheit, Engagement und gegenseitiger Respekt.